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Mit meiner Arbeit möchte ich Frieden bringen

„Mit meiner Arbeit möchte ich Frieden schaffen“

Anita Fleerackers Gemälde sind abstrakt und von Farben bestimmt

Pixelismus!
Pixelismus! © Anita Fleerackers

„Wir leben in einer hektischen Welt mit oft negativen Elementen. Mit meiner Kunst möchte ich Ruhe schaffen, so dass die Menschen, wenn sie nach Hause kommen, in meinem Werk einen Ruhepunkt finden, den sie in vollen Zügen genießen können. Dass ein Werk von mir Teil der intimen Lebenswelt der Menschen sein darf, empfinde ich als große Ehre.“ Die Ambassadeurs besuchten die Künstlerin Anita Fleerackers aus Gierle bei Lille und trafen auf eine leidenschaftliche Persönlichkeit, die sehr zufrieden damit ist, das tun zu können, was sie seit ihrer Kindheit immer tun wollte: schaffen.

Anita Fleerackers wurde an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen ausgebildet und ist seit mehr als 25 Jahren als Künstlerin tätig. Ihre Arbeit ist in den letzten Jahren nicht unbemerkt geblieben. Sie gewann 1992 den ersten Preis des Davidsfonds Lichtaart und erhielt 1995 den VRIKA-Preis der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen. 1998 wurde die Künstlerin mit dem Prix Libr’Art Libramont ausgezeichnet und 1999 war sie Finalistin des XIX Concour Nacional De Ceramica l’alcara (Spanien). Im Jahr 2009 war sie Finalistin der Biennale von Florenz. Die Künstlerin kann eine beeindruckende Liste von Ausstellungen im In- und Ausland vorweisen, an denen sie teilgenommen hat, und sie hat auch in zahlreichen in- und ausländischen Kunstgalerien ausgestellt. Ihr Werk fand Eingang in zahlreiche Privatsammlungen in aller Welt.

Anita Fleerackers: „In meinen Skulpturen versuche ich vor allem, Bewegung darzustellen. Ich lasse mich von dem inspirieren, was ich in der Natur und um mich herum sehe: die Bewegungen eines tanzenden Paares im Rhythmus eines Tangos oder Flamencos, ein Stier, der seine ganze Kraft in seinen Nackenmuskeln sammelt, bereit zum Angriff, ein wildes Pferd, das auf der Wiese galoppiert,…“

Anita Fleerackers
Anita Fleerackers

Anita Fleerackers stellt diese Bewegungen in stilisierten, minimalistischen Bildern dar, wobei sie das tanzende Paar, den wilden Stier, das galoppierende Pferd,… auf ihre Essenz und fängt ihre Bewegung in wenigen Zeilen ein. Die Skulpturen bleiben jedoch figurativ. Sie werden in Ton geformt und dann gebrannt und glasiert oder in Bronze gegossen.

Pixelisme

Anita Fleerackers malt auch. Mit Ölfarbe (und einer Engelsgeduld) trägt sie winzige Quadrate Schicht für Schicht auf schweres Leinen auf, manuelle Pixel, wie die Künstlerin diese Quadrate nennt, so wie auch ein digitales Foto aus Tausenden von Pixeln besteht.

Anita Fleerackers: „Jedes Mal ein Kunststück, aber wenn ich mein Bild sehe, bin ich zufrieden. So bin ich nun mal, stur, aber korrekt. Ich sitze nicht auf meinem faulen Hintern.“

Anita Fleerackers: „Farben mischen, Schicht auf Schicht auf Schicht, sich an den unzähligen Variationen von Rot und Grün und Gelb und Blau erfreuen, mit ein wenig Weiß dazu. Licht und Tiefe schaffen, träumen und staunen, da sein dürfen, glücklich sein, aber auch durchhalten und sich nicht ablenken lassen. Was braucht der Mensch mehr?“

Dass Anita Fleerackers heute dort steht, wo sie ist, verdankt sie ihrer harten und beharrlichen Arbeit. Für sie stand viel auf dem Spiel, um ihren Traum zu verwirklichen. Ihren ersten Backofen hat sie selbst gebaut.

Anita Fleerackers: „Ich stamme aus einer großen Familie, und als der Bäcker im Dorf aufhörte, übernahm mein Vater den Holzofen, um ihn zu Hause wieder aufzubauen und unser eigenes Brot für die Familie zu backen. Dazu ist es jedoch nie gekommen. Als mein Vater krank wurde, bekam ich die Ziegelsteine. Ich habe mit ihnen keinen Brotbackofen gebaut, aber ich habe einen Keramikofen gebaut, dank der Diplomarbeit meiner Lehrer, in der beschrieben wurde, wie man einen solchen Ofen baut. Es war ein Ofen, der sehr arbeitsintensiv war und bei dem man während des Brennens bleiben musste. Er befand sich im hinteren Teil des Gartens, und immer wenn ich ein Bild backte, stand für die Kinder Grillen auf dem Programm, so dass ich den Ofen gleichzeitig mit Holz füttern konnte. Sie können darauf wetten, dass mein Sohn und meine Tochter das jedes Mal toll fanden.“ (NV)

Ambassadeurs- 9. Jahrgang – Nummer 16 – Juli 2015 ambassadeurs.be

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